Montag, 18. Oktober 2010

Santiago de Cuba

Am 14. Oktober verliessen wir am Morgen Guardalavaca. In Holguin bekamen wir gerade noch den Bus nach Santiago de Cuba. Fuer ein Fruehstueck hatten mir keine Zeit. Mit leerem Magen erreichten Claudia und ich die zweitgroesste Stadt Cubas. Sie steht heute fuer den Start der Revolution (Cuartel Moncada) und fuer Bacardi, der hier seine erst Rumfabrik eroeffnete. Als wir endlich am Busterminal ankamen, sahen wir unmittelbar gegenueber einen Platz mit einer riesigen Antonio-Maceo-Figur. Wir liessen alle Taxifahrer, Schlepper und Gauner links liegen und gingen erstmal zum Platz. Das war gelogen. So einfach wurden wir sie nicht los. 3 von ihnen folgten uns immer noch. Erst als ich sie zusammengeschissen hatte, liessen 2 ab. Nur der eine Fahrradtaxifahrer wollte nicht abzischen. Da konnten wir nichts machen. Wir machten einige Fotos vom eindruckvollen Antonio Maceo Monument.
Er hatte in beiden Unabhaengigkeitskriegen gekaempft, bevor er 1896 von den Spanier getoetet wurde.
Danach nahmen wir ein Angebot an und liessen uns ins Zentrum fahren. Er verlangte nur 1 Cuc fuer die Fahrt. Er verdient mit Touristentouren sein Geld und hofft auf diese Weise auf Kunden. Er brachte uns zu einer netten Casa Particular (Nelson Aguilar Ferreiro, Deysi Ruiz Chaveco, Jose A. Saco No. 513) , unweit vom Plaza de Dolores -dem Schwulentreffpunkt der Stadt.Fuer den Zimmerpreis von 20 Cuc konnten wir nicht meckern. Nach kurzem ausruhen, gingen wir vor die Tuer und machten unsere ersten Schritte in Santiago de Cuba. Wir assen wieder einmal eine Pesopizza und schlenderten die Jose A. Saco Strasse entlang. Santiago de Cuba hatte einen anderen Charme als andere kubanische Staedte. Ich saugte die Atmosphaere in mich hinein.Minutas de Pescado = eigentlich Eis mit Fisch, hier in Cuba aber Fischbroetchen
Seit langem suchte ich einen Frisoerladen. Endlich fand ich einen und vereinbarte einen Preis von 24 Pesos (ca. 1,25 Euro). Normalerweise kostet ein Haarschnitt 10 Pesos. Der Frisoer versuchte mit einer stumpfen Schere meine Haare zu schneiden. Es war mein schlimmster Frisoerbesuch auf meiner Reise. Es war vollkommen unprofessionell und ich musste ihn hinweisen, was er alles zu machen hat. Zum Schluss hatte ich einen asymmetrischen Haarschnitt und statt den 1 Cuc wollte er auf einmal viel mehr. Ich wollte den ***laden sofort verlassen, jedoch liess sich Claudia von ihm beschwatzen. Gierig griff er nach ihrem Geld und verlangte immer noch mehr. Nur noch schwer konnte ich Haltung bewahren. In einer Bar am Plaza de Dolores verkauften sie Cuba Libre fuer 3,50 Cuc. Cuba Libre, also freies Cuba, ist ein Mischgetraenk aus Cola und Rum. Wir bekamen 2 warme Flaschen und etwas Eis in Bechern. Die etwas andere Cocktailbar.Fuer den naechsten Morgen hatten wir uns viel vorgenommen. Die Rumflasche hatten wir darum nicht geleert! Nach dem Fruehstueck liefen wir durch die Strassen...
...zur Cuartel Moncada.Die Moncada-Kaserne ist seit dem 26. Juli 1953 beruehmt, als hunderte Revolutionaere sie angriffen. Ein unter ihnen war Fidel Castro.Der Angriff ging nach hinten los. Erst verfuhren sie sich in den Strassen von Santiago de Cuba und dann loeste einer Alarm mit seinen falschen Armee-Schuhen aus.2 der 3 Gruppen konnten fliehen. Die andere Gruppe jedoch wurde verhaftet, gefoltert und ermordet.
Heute steht ein Denkmal auf dem "Parque Historico Abel Santamaria".Noch heute zeugen Einschussloecher von der Aktion.Nach der Revolution machten sie auch aus dieser Kaserne eine Schule.
Ein Museum im Gebaeude klaert ueber den misslungenen Angriff auf und zeigt weitere Exponate vom Freiheitskaumpf.
Danach gingen wir zum Museo de la Imagen. Ein Sammler stellte all seine Film- & Kameras und audiophiles Equipment in ein Museum. Einige Stueck kannte ich sogar aus Deutschland. Mit diesem Mikrofon hatte Che eine Radiodurchsage gemacht.
Am darauffolgenden Morgen liefen wir die Haupteinkaufsstrasse entlang und guckten der Band zu.Wir suchten ein Taxi, das uns zum "Cementerio Santa Ifigenia" fahren sollte. Das war nicht so einfach, da uns immer sofort ein Wucherpreis gesagt wurde. Doch dann fanden wir ein 1-Cuc-Fahrradtaxi. Zu Fuss waere es viel zu weit gewesen. Auf dem Friedhof befinden sich ueber 8000 Graeber. Dadrunter befindet sich das Mausoleum von José Marti,...-mit halbstuendiger Wachabloesung-


...das Grab von Antonio Maceo,...
...die Graeber der Bacardi Familie,......das der "Maertyrer" des Angriffs auf die Moncada-Kaserne und das der M-26-7-Aktivisten Frank und Josue Pais,......und das Grab vom Buena-Vista-Social-Club-Musiker "Campay Segundo".Mit dem Fahrradtaxi fuhren wir nun schnell zum Zugbahnhof und kauften uns Zugfahrttickets fuer den naechsten Tag.
Danach besuchten wir das Haus von den M-26-7-Aktivisten Frank und Josue Pais. Ausfuehrlich wurde uns die Lebensgeschichte erklaert und gezeigt. Ins Museum von Antonio Maceo gingen wir nicht.
Stattdessen streiften wir durch die Gassen von Santiago de Cuba.Am Abend gingen Claudia und ich zur Musik-Bar "Casa de la Trova". Die Musik war einfach zu laut und viel zu viele Touristen waren hier. Ihre Enten-Tanzbewegungen waren zum Traenenlachen. Erst um 1 Uhr waren wir zurueck im Haus. Aber schon um 6 Uhr klingelte der Wecker, damit wir in Ruhe fruehstuecken konnten und den Zug puenktlich nach Camaguey bekamen.

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